Die Asiatische Hornisse – eine Herausforderung für Bienen und Imker*innen 

Asisatische Hornisse

Viele haben bereits von ihr gehört und auch uns begegnet sie im Alltag immer wieder: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich seit einigen Jahren in Deutschland. Als invasive Art bringt sie das ökologische Gleichgewicht ins Wanken und bereitet den einheimischen Insekten Probleme. In unserem neuen Blogbeitrag stellen wir euch die Asiatische Hornisse näher vor und zeigen, warum Aufmerksamkeit und gemeinsames Handeln jetzt besonders wichtig sind.

Europa oder Asien? 

Wie der Name schon sagt, stammt die Asiatische Hornisse ursprünglich aus Asien. Genauer gesagt ist sie in Südostasien heimisch, wo sie überwiegend in Gebirgen lebt. In Europa gilt die Art als invasiv, also als Art, die sich in einem neuen Gebiet ausbreitet und damit einheimische Arten beeinflusst. Doch wie konnte die Asiatische Hornisse überhaupt nach Europa kommen?  

Faszinierenderweise zeigen DNA-Analysen, dass Stand 2023 alle in Europa vorkommenden Asiatischen Hornissen wahrscheinlich auf nur eine einzige Königin zurückgehen. Man vermutet, dass diese über den Seeweg von China nach Frankreich gelangen konnte. Dort wurde nämlich 2005 der erste Fund in Europa gemeldet. In Frankreich schien es der Königin zu gefallen: Warme Temperaturen, milde Winter und kaum Fressfeinde. So konnte sich die Asiatische Hornisse nahezu ungehindert ausbreiten: Um bis zu 78km kann ihr Verbreitungsgebiet in einem Jahr wachsen. In Deutschland ist die Art 2014 zum ersten Mal nachgewiesen worden. Seitdem ist sie bundesweit meldepflichtig. 

Honigbienen auf dem Speiseplan 

Asiatische Hornissen ernähren sich, genau wie andere Wespen- und Hornissenarten auch, hauptsächlich von anderen Insekten und Spinnen. Und damit stehen Honigbienen aufgrund deren häufigem Vorkommen weit oben auf ihrem Speiseplan. Im Sommer, bei starken Völkern stellt der Verlust von einzelnen Bienen in der Regel kein Problem dar. Die Lage kann sich aber zuspitzen, wenn der Herbst kommt und die Völkerstärke sowie das Nahrungsangebot der Asiatischen Hornisse abnimmt. Dann können Völker Verluste weniger gut verkraften und Angriffe durch die Asiatische Hornisse können dem Volk leichter zum Verhängnis werden.  

Verwechslungen zum Nachteil der Europäischen Hornisse 

Anders als die Asiatische Hornisse, ist die einheimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) im gesamten Bundesgebiet streng geschützt. Verwechslung der beiden Hornissenarten durch Laien kann daher leicht zum Nachteil der Europäischen Hornisse führen (Bildvergleich s. unten). Deren Nester dürfen nämlich keinesfalls vernichtet werden, allenfalls ist eine fachmännische Umsiedlung durch ausgebildete Hornissenberater*innen möglich. Diese arbeiten ehrenamtlich und werden durch die zuständige Untere Naturschutzbehörde vermittelt. 

Was tun bei einer Sichtung? 

Als erstes gilt es, sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um eine Asiatische Hornisse handelt. Merkmale sind vor allem die gelben Füße, die schwarz-braune Brust und der deutlich gelb-schwarz gemusterte Hinterleib. 

Wenn klar ist, dass es sich bei der Sichtung tatsächlich um eine Asiatische Hornisse handelt, muss sie gemeldet werden. Meldeplattformen findet man in der Regel auf der Website des entsprechenden Landesamtes für Umwelt, in Baden-Württemberg zum Beispiel hier: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse-melden 

Mit der Meldung ist die Pflicht getan und die zuständige Untere Naturschutzbehörde kümmert sich um nächste Schritte. Auf keinen Fall sollte ein Nest auf eigene Faust entfernt werden, da diese Maßnahmen spezielles Equipment erfordern und nur von Personen mit Sachkundenachweis durchgeführt werden sollten. 

Fazit: Gemeinsam dranbleiben 

Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse ist ein ernstzunehmendes ökologisches Problem, das Imker*innen, Naturschützer*innen und Bürger*innen gleichermaßen betrifft. Ihre Präsenz beeinflusst nicht nur Honigbienen negativ, sondern auch das gesamte Gleichgewicht unserer heimischen Insektenwelt. Umso wichtiger ist es, aufmerksam zu bleiben, Sichtungen zu melden und sich für den Schutz der Europäischen Hornisse stark zu machen. Nur durch gemeinsames Handeln und fundierte Information können wir dieser Herausforderung wirksam begegnen und unsere Bestäuber langfristig schützen. 

Quellen: 

Max Ferstl.  Asiatische Hornisse: Sie frisst deutsche Bienenvölker auf. 17. Juli 2025. Süddeutsche Zeitung. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatische_Hornisse 

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/wespen-und-hornissen/06323.html 

Jan Ahlborn. Leitfaden für Wespenberater und Umsiedler. 4. Auflage. November 2021. 

https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/biozide/biozidprodukte/insektizide/haeufig-gestellte-fragen-zur-asiatischen-hornisse#2-meldung-von-funden-der-asiatischen-hornisse

Hallo,

ich bin Hannah Kullmann.

Hannah hat 2021/2022 ein FÖJ bei proBiene absolviert und arbeitet nun als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit. Ihre Freizeit verbringt sie gerne in der Natur und beobachtet Insekten.

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