Wie kann meine Stadt nachhaltiger, freundlicher, inklusiver und grüner werden? Diese Frage stellten sich über 30 junge Menschen vom 3. bis zum 5. April in Heidelberg – auf der Abschlusskonferenz unseres Projektes “You Transform Cities”.
What the Fact! – Was ist YTC?

Die Konferenz bildete den Abschluss des Projektes “You Transform Cities”, bei dem sich das pädagogische Team von proBiene gemeinsam mit dem Ökosozialen Forum Wien, den Urbanen Gärten Karlsruhe und den Stadtbienen mit der Frage beschäftigte, wie Umweltbildungsorganisationen gute Rahmenbedingungen für Jugendengagement schaffen können. Das Ziel: Der Aufbau überregionaler Partnerschaften und Wissensnetzwerke zur wirksamen Unterstützung von Jugendlichen, die ihre Städte mitgestalten und in nachhaltige und biodiverse Orte verwandeln möchten. Offen war die Konferenz für alle, die sich für den nachhaltigen Wandel von Städten interessieren, besonders richtete sich die Konferenz aber an junge Menschen aus dem deutschsprachigen Raum. Da YTC ein Kooperationsprojekt mit Organisationen aus ganz Deutschland und Österreich ist, durften wir neben Teilnehmenden aus Deutschland auch den ein oder anderen aus Österreich begrüßen.
What’s up? – Austausch und Vernetzung
Wo kann man am besten neue Ideen und Visionen entwickeln? Natürlich an einem Ort, an dem bereits Utopie gelebt wird! Im Falle der YTC-Konferenz war das das Collegium Academicum, ein selbstkonzipiert- und -verwaltetes Studierendenwohnheim. Hier startete die Konferenz dann offiziell mit Kaffee, Brezeln und der Auftakt-Session. Im sogenannten World Café wurden in Kleingruppen über die Frage “Was beschäftigt dich?” gesprochen, es wurde von Praxisbeispielen berichtet und konkrete Methoden geteilt, wo man bei der Transformation von Städten ansetzen kann.
Am Abend diskutierten Expert*innen in einer Fishbowl-Runde über das Thema „Klima und Umwelt – was uns bewegt und was wir verändern“ und bezogen die Teilnehmenden dabei aktiv mit ein.

Tu Du’s – ins Handeln kommen
Am folgenden Tag mussten die Teilnehmenden selbst ans Werk: in verschiedenen Sessions konnten sie entweder eigene Insektenhotels bauen, an einem Theaterworkshop teilnehmen, sich über analoge und digitale Räume für nachhaltigen Wandel austauschen oder den Pollinator Pathmaker kennenlernen – ein Kunstprojekt, das bei der insektenfreundlichen Bepflanzung von Grünflächen helfen soll. Die hier gewonnenen Erkenntnisse konnten am nächsten Tag direkt umgesetzt und eine bisher ungenutzte Fläche am Collegium Academicum bepflanzt werden.
Ein besonderes Highlight war die exklusive Vorstellung der Serie “Videos for Future” im Heidelberger Kino. Dieses Filmprojekt wurde von jungen Menschen produziert und macht neben Themen wie Klimawandel, Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit auch auf die Sorgen aufmerksam, die junge Menschen in diesem Zusammenhang erleben. Anschließend wurde der Tag mit einer Feier zu Ehren des Engagements und Livemusik von YéY beschlossen.

Kopfyber – ein Kartenset für Transformationsprozesse
Als Ergebnis des gesamten Projektes “You Transform Cities” wurde das Toolkit „Kopfyber“ vorgestellt – ein Kartenset, das hilft, Veränderungsprozesse spielerisch zu gestalten. Es liefert realitätsnahe Impulse und vermitteln Erfahrungen, die im Laufe des Projektes gemacht werden konnten. Dabei kann es in einem Projektprozess zu jedem Zeitpunkt genutzt werden, um neue Impulse zu bekommen, ein Thema weiterzuentwickeln oder eine Aktion umzusetzen. Das Kartenset ist frei verfügbar unter https://www.you-transform-cities.eu/.
In kleinen Gruppen wurden die Karten auch auf der Konferenz direkt ausprobiert und diskutiert.
Fazit: Jede*r kann die Stadt verändern
Die YTC-Konferenz hat gezeigt, dass nachhaltiger Wandel nicht unbedingt heißt, dass man die Welt verändern muss. Manchmal reicht es auch einfach vor die Haustür zu gehen und zu schauen, was man im eigenen Viertel bewirken kann. Wichtig ist, dass junge Menschen Räume und Unterstützung bekommen, um ihre Ideen zu entfalten. Das kann auf unterschiedliche Weise passieren: zum Beispiel durch Jugendbegegnungen wie die YTC-Konferenz oder durch das methodische Anleiten mithilfe eines Kartensets wir kopfyber. Denn Städte sind lebendige Räume, die wir gemeinsam gestalten können.