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Foto von Markus Deutsch

Gemeinsamkeiten zwischen dem Coronavirus und der Gefährdung der Bienen – ein Interview

Ich denke hier sehen wir Parallelen, was gerade passiert bei Menschen und Corona, und dem Krüppelflügelvirus und den Bienen.

Verabredet per Zoom, können Prof. Robert Paxton und ich uns an einem sonnigen Dienstagmittag virtuell treffen. Ganz nach englischer Art, sprechen wir uns natürlich gleich mit den Vornamen an. In Halle bei Robert und in Stuttgart bei proBiene geht auch während Corona die Forschung und Arbeit für die Bienen weiter. Unter anderem wollen wir von dem Experten, für die Übertragung von Viren zwischen Honig- und Wildbienen wissen, ob es parallelen zum Coronavirus gibt.

Bei uns bei proBiene ist gerade die Zeit, zum Einfangen der Bienenschwärme. Wie sieht es bei Ihnen aus?

Robert: Ganz genau so, gerade schauen wir hier in Halle regelmäßig nach unseren Schwärmen. Je früher die Bienen schwärmen, desto besser. Weil umso früher ein Schwarm etabliert ist, umso größer wird das Volk und damit besser zum Überwintern.

Kommen Sie denn noch selbst zum Imkern, bei all der Forschung?

Ganz am Anfang da hatten wir 20 bis 40 Völker an meiner ersten Universität in Cardiff, dort musste ich auch immer selbst imkern. Aber damals war es noch ganz anders, denn es gab noch kein Varroa in Großbritannien. Es war viel viel leichter die Völker zu erhalten, heute ist es komplett anders. Vorher war es relativ leicht zu imkern.

Wann ging es denn in Großbritannien mit Varroa los?

1992 gab es die ersten Meldungen im Südwesten, in Devon, und südlich von London. Beides wurde gleichzeitig gemeldet, deshalb ist es wahrscheinlich, dass Varroa schon etwas früher da war aber nicht bemerkt wurde. In Wales, in Schottland und in Nordirland gab es die Milbe dann am Anfang nicht, inzwischen ist sie aber überall.

Damit ist es also schwieriger geworden die Bienen zu überwintern?

Es ist schwieriger geworden die Bienen gesund zu erhalten. Die Varroa-Milbe selbst saugt Hemolymph (Anm.: Das „Blut“ der Bienen) und Fett von Erwachsenen Bienen im Winter und von den Puppen im Sommer. Dabei werden auch Viren übertragen. Heute wissen wir, dass vor allem der Krüppelflügel-Virus übertragen wird, aber auch viele andere Viren. Er kommt am häufigsten vor und belastet die betroffenen Bienen sehr stark. Die betroffene Biene überlebt mit dem Virus nicht lange.

Aber der Bestand der Honigbiene geht ja nicht zurück, sondern wächst sogar. Was ist also das Problem?

Es ist sehr schwierig gegen die Varroa-Milbe zu kämpfen. Es gibt zwar Mittel, die sind aber alle nicht zu 100 Prozent wirksam. Bei einigen Mitteln entwickeln sich auch Resistenzen. Man kann die Milbe also nie ganz aus einem Volk entfernen. Man könnte sich eine Züchtung vorstellen, bei der die Bienen gegen die Milbe oder die übertragenen Viren resistent sind. Eine schwedische Forschungsgruppe hat Honigbienen, die auf Gotland mit Varroa leben, untersucht. Diese Bienen haben eine bessere Toleranz gegen die Viren.

Alle Insekten haben einen Mechanismus, um sich gegen Viren zu verteidigen, den RNAi-Mechanismus. Es wäre also vorstellbar, dass Bienen gezüchtet wurden die unabsichtlich diesen Mechanismus haben. Eine Züchtung könnte also gegen das Virus funktionieren.

Momentan müssen die Imker also viel mehr Schwärme aufziehen als früher, damit der Bestand stabil bleibt.

Vor ein paar Jahren hatten auch wir im Winter die Hälfte unserer Völker verloren. Es ist viel mehr Arbeit geworden als vorher. Früher hatte man vielleicht 10 Prozent an Winterverlusten. Heute kann man viel mehr Bienen kaufen, es gibt wohl viele Imker die wissen, dass sie Geld verdienen können, wenn sie Jungvölker produzieren.

Gerade erleben wir Menschen auch einen Virus, woran lag denn die schnelle Verbreitung des Krüppelflügelvirus bei den Bienen?

Ich denke hier sehen wir Parallelen, was gerade passiert bei Menschen und Corona, und dem Krüppelflügelvirus und den Bienen. Anhand von genetischen Daten wurde belegt, dass das Krüppelflügelvirus wahrscheinlich aus Europa kommt und dort schon immer manchmal aufgetreten ist. Mit Varroa hat es sich geändert, jedes Volk in Deutschland hat wohl das Virus, wahrscheinlich auch alle Völker in ganz Europa und Nordamerika. Kein Volk ist frei vom Krüppelflügelvirus. Es ist schnell nach Nordamerika, nach Asien, nach Neuseeland und Afrika gegangen. Dabei ist die Quelle wahrscheinlich Europa. Warum? Genauso wie es bei Corona ist, zu viele Menschen verkaufen und verschicken Bienen und fliegen selbst Tausende von Kilometern. Diese schnelle Ausbreitung ist ein Produkt der modernen Gesellschaft und unseres Wirtschaftssystems.

Ursprünglich kam die Varroa-Milbe aus Asien, wohl aus dem Osten der damaligen Sowjetunion. Bienen wurden aus Bulgarien nach Kamkatschka (Anm.: Stadt im östlichen Russland) geschickt und sind dort ungefähr 50 Jahre geblieben. Dann sind einige Völker in den späten 50er Jahren zurückgebracht worden. Damit fängt es mit Varroa an. Denn in Asien kommt eine Bienenart vor in der die Milben heimisch und unschädlich sind.

Jetzt gibt es ja nicht nur die Honigbiene. Die Wildbienen sind stärker gefährdet, oder?

Ja ich denke schon. Bei den Wildbienen spielt vor allem der Habitatverlust eine Rolle, das bedeutet der Verlust von Pollen und Necktarquellen und der Verlust von Nistmöglichkeiten. Dieser Verlust von Nistressourcen und Blütenressourcen ist wahrscheinlich die Hauptursache für das Sterben von Wildbienen.

Wir selbst erforschen die Übertragung von Viren zwischen Honig- und Wildbienen. Das könnte auch eine Rolle spielen, auch Pestizide könnten eine Rolle spielen. Aber es ist schwierig, den Einfluss von Pestiziden genau nachzuweisen.

Honigbienen scheinen etwas toleranter gegenüber Pestiziden zu sein. Es ist klar, wenn man zu viele Pestizide verwendet, dann stirbt ein Volk. Unter normalen Bedingungen ist es eine offene Fragen, einige Wissenschaftlicher sagen ja, einige nein was den Einfluss von Pestiziden angeht. Ich bin eher in der Mitte und schaue die Daten an und würde sagen, es ist unklar. Bei den Wildbienen scheint es klar, dass Pestizide eine Rolle beim Verlust spielen. Allerdings ist es auch dort schwierig die Pestizide, von einer allgemeinen Intensivierung der Landnutzung zu trennen. Die großflächigen Felder mit wenig Unkraut und Blumen an der Seite spielen auch eine Rolle. Blühstreifen können dabei ein bisschen helfen.

Eine ihrer Studien zeigt, dass es den Bienen in der Stadt besser geht als auf dem Land. Darauf wäre ich erstmal nicht gekommen, woran liegt das?

Genau, die Publikation kam im Februar 2020 heraus. Eigentlich wollten wir nicht die Menge der Bienen, sondern die Bestäubungsleistung messen. Denn tatsächlich funktioniert die Bestäubung auf dem Land schlechter als in der Stadt. Warum? Weil es in der Stadt mehr Bienen und auch mehr verschiedenen Bienen gibt als auf dem Land.

Die Arbeit bezieht sich auf Hummeln, Wildbienen und Honigbienen. Auf dem Land gibt es weniger von allen dreien. Eine Erklärung ist, dass mehr Menschen in Städten und daher mehr Imker in Städten wohnen. Das ist kein Wunder. Imker sind Menschen und Menschen leben vor allem in Städten. Sie wollen ihre Bienen in der Nähe haben.

Das es aber auch weniger Hummeln und Wildbienen gibt zeigt, dass etwas auf dem Land schiefläuft. Oder ich würde eher sagen, Städte sind nicht so schlecht für Insekten wie das Land. Dort ist es noch schlimmer für Insekten.

Was müsste also passieren damit es den Insekten auf dem Land wieder gut geht?

Für Honigbienen sind Quellen von Pollen und Nektar wichtig. Dabei sind Blühstreifen nicht so wichtig, sie gehen auf Massenquellen wie zum Beispiel Raps oder Lindenbäume. Die Honigbeinen sind angewiesen auf Bäume und blühende Felder. Ahorn, Kastanien oder Hecken die blühen spielen eine Rolle.

Für Wildbienen mehr Blumen und Bäume, wie schon erwähnt. Auch spielen für die spezialisierten Bienen Blühstreifen eine Rolle. Eine Art braucht etwa den Natterkopf zum Überleben. Das sind häufig kleinere Pflanzen.

Auch Nistmöglichkeiten, wie Totholz und, noch wichtiger, offene Flächen die nicht von Vegetation bedeckt sind, werden gebraucht. Die freien Flächen müssen nicht lange da sein, vielleicht ein paar Jahre, und auch nicht groß sein, schon ein paar Meter reichen um eine Population erhalten. Diese Flächen sieht man oft nicht, damit es ordentlich aussieht, das ist nicht gut.

Die meisten Leute leben in der Stadt, ändern muss sich aber vor allem auf dem Land etwas. Was kann man also als normaler Städter tun?

Vielleicht probieren die Politiker dazu zu bringen, die Landwirtschaftliche Politik etwas zu ändern, es ist zu intensiv. Ich möchte hier nicht die Bauern beschuldigen, die sind in einem System das fördert so viel wie möglich zu produzieren. Was wir essen ist so billig geworden, das drückt auf die Intensivierung. Ich denke wir sollten mehr ökologisch denken und an die gesamte Biodiversität denken. Wir verwenden die Erde, die Biodiversität, die die Pflanzen zum Leben brauchen. Dabei sind die Bienen nur ein Teil, auch Käfer und Schnecken oder die Mineralien in der Erde werden gebraucht. Statt nur von der Verwendung von Chemikalien abhängig zu sein.

Auch Bio zu kaufen ist wichtig. Allerdings zeigt sich auch, dass Bio-Anlagen nicht unbedingt besser sind als Anlagen mit integriertem Pflanzenschutz. Natürlich sind konventionelle Anlagen am schlechtesten was Biodiversität angeht. Daher ist es wichtig nicht nur Bio kaufen, sondern auch überlegen, was wir konkret brauchen, um die Biodiversität zu fördern. Es gibt schon Initiativen, aber es könnte mehr passieren. Meist haben wir eine relativ intensive Landnutzung, nicht nur auf dem Acker, sondern auch in Forstgebieten. Das könnte man auch mehr unterstützen, sodass der Wald nützlich für die Biodiversität ist.

Robert Paxton ist Professor für allgemeine Zoologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit Jahren forscht er vor allem über das Leben der Bienen, deren Bedrohung durch Viren und die Ausbreitung der Varroa-Milben. Ursprünglich aus England war Robert Paxton an Universitäten in Deutschland und Schweden, seit 2010 ist er in Halle.

Mit proBiene ist er nicht verbunden, hat freundlicherweise aber einem Gespräch zugestimmt. Seine Ansichten spiegeln nicht die politischen Standpunkte von proBiene wieder.

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Marco Elischer
Marco Elischer
Marco Elischer arbeitet bei proBiene als Bienenpädagoge und im Fundraising. Nach einer Ausbildung zum Werbekaufmann, studiert er inzwischen an der Uni Tübingen die Fächer Sozialpädagogik und Philosophie.

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