Was passiert bei YTC (You Transform Cities)?

Im von Erasmus+ geförderten Projekt „You Transform Cities“ beschäftigt sich das pädagogische Team von proBiene gemeinsam mit drei anderen Organisationen seit dem letzten Jahr mit der Frage, wie Umweltbildungsorganisationen gute Rahmenbedingungen für Jugendengagement schaffen können. Es geht darum junge Menschen dabei zu unterstützen Ihre Städte mitzugestalten, im besten Fall dadurch „zukunftsfest“ zu machen. Also Klimawandelanpassung, Biodiversitätskrise und soziale Themen wie den Wohnraummangel anzupacken, eben seine Stadt zu verändern („You Transform Cities“). Unser Ziel: Der Aufbau überregionaler Partnerschaften und Wissensnetzwerke zur wirksamen Unterstützung von Jugendlichen, die ihre Städte mitgestalten und in nachhaltige und biodiverse Orte verwandeln möchten.

Unser Projektlogo: YTC

Kein kleines Ziel, zugegeben, aber eines, das enorme Wirkung entfalten kann. Denn Städte werden die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft wie ein Brennglas aufzeigen. Sie sind Orte, die brennende Themen, wie die Urban Heat Problematik, Feinstaubbelastung und die Versorgung mit gesunden und frischen Lebensmitteln bündeln. Um diesen Herausforderungen wirksam begegnen zu können, schauen wir uns Transformationsmodelle anderer Städte und ihrer Akteur*innen an. Welche Methoden und Werkzeuge nutzen sie und mit welchen Ergebnissen? Dabei rücken wir Jugendliche ins Zentrum unserer Forschungen:

  • Wie haben sie erfolgreich andere Städte mitgestaltet?
  • Was waren ihre spezifischen sozial-ökologischen Themen?
  • Wie können sie sich noch besser mit anderen Akteur*innen vernetzen?
Der erste Besuch in Wien

Im Oktober fand dafür der erste vor-Ort Besuch statt, bei diesen gegenseitigen Besuchen geht es darum Good-Practice zu sammeln und übergreifende Motive für eine gelingende Arbeit mit Jugendlichen zu identifizieren. Unsere Tage dort:

Auf der Schmetterlingswiese im Donaupark haben wir Marion Jaros @wachau_animals kennengelernt. Sie hat das Umweltbildungsprojekt „Vanessa“ für die Wiener Umweltanwaltschaft 2003 ins Leben gerufen. Vanessa atalanta, das ist der Admiral, eine Falterart, die sich nun auf der Wiese zuhauf tummelt. Aber von allein ist er nicht gekommen. Marion erzählt uns von der Transformation der Kleewiese in eine artenreiche Blühwiese mit dem geeigneten Nahrungsangebot für die Falter. Das Anlegen verschiedener Biotope und wie diese über das Jahr gepflegt werden. Viele Schulklassen besuchen die Wiese jährlich, können die verschiedenen Stadien der Raupenentwicklung hautnah erleben, unterstützen auch Mäharbeiten und fischen Algen aus dem Sonnenteich. Hier wird Wissen hautnah vermittelt und gleichzeitig ein Ort der Biodiversität inmitten der Hochhäuser der UNO City und des Saturntowers, geschaffen.

Bei der Dialogrunde „Einbindung Jugendlicher und junger Erwachsener in die nachhaltige Mitgestaltung ihrer Stadt“ haben wir uns gemeinsam mit verschiedenen Akteuren in @wienxtra im Institut für Freizeitpädagogik zusammengetan. Natürlich im Rahmen unseres Kooperationsprojekts YOU TRANSFORM CITIES. Zusammen sind wir Fragen wie dieser nachgegangen: Wie können junge Menschen zur Mitgestaltung eingeladen und in der Entwicklung und Umsetzung eigener Ideen unterstützt werden?

Dazu hat uns Nada Taha Ali Mohamed von der Koordinationsstelle „Junges Wien“ u.a. die Kinder- und Jugendmillion vorgestellt 💶: Ein partizipatives Stadtgestaltungsprojekt, in dem 1 Million Euro des Stadtbudgets für die Umsetzung der Ideen von Kindern und Jugendlichen investiert werden. Spannend fanden wir die Definition von „auf Augenhöhe“: denn Co-Kreation heißt im Prozess der Beteiligung auch die realistische Umsetzung mit Zahlen und Daten zu beziffern, und eine Idee auf Machbarkeit zu überprüfen. Und das, zusammen mit den Jugendlichen. Wer hier tiefer eintauchen will, findet mehr Infos unter: https://junges.wien.gv.at. Anschließend haben die verschiedenen Vereine, Verbände, NGOs und Akteure der Stadt Wien mit uns ihre Erfahrungen und Einsichten geteilt. Wir waren fasziniert von der Fülle der Projekte, ihrer Art der Umsetzung und der Zielstrebigkeit, die viele vereinte. In unserer Reflexion und für unsere weitere Projektarbeit möchten wir diese wertvollen Erkenntnisse gesammelt auswerten und werden hierzu immer wieder posten. Wir danken herzlich allen Teilnehmenden für die wunderbare Dialogrunde!

Bei unserem Wien-Besuch hatten wir am Schluss noch eine ganz besonderes Highlight: Wir durften im Lernraum14, dem inklusiven Schulzentrum, von den Schüler*innen erfahren, welche Challenges und Aktionen sie zur Umweltwoche 2023 umgesetzt haben. Fünf ganze Schultage waren sie gefordert: Vom Müllsammeln im Bezirk, zu Besuchen im Donaukraftwerk, dem Naturhistorischen Museum und in der City Farm bis hin zum Zero Waste Picknick und eigenen Workshoptagen präsentierten sie uns ihr buntes und nachhaltiges Programm. Bei den Workshops wurden unter anderm alte T-Shirts zu Taschen umgestaltet. Beim Gartln wurden die Hochbeete mit Gemüse bestückt und neu gepflanzt. Beim Kosmetik-Workshop wurde in Eigenregie Lipgloss hergestellt. Und beim Papierschöpfen wurde Altpapier zu Neu-Papier, alles Handarbeit. In der Schulzeitung „Green14“ wurden die Aktionen dokumentiert und festgehalten. Am Ende der Woche gab es die 1 bis 100 Challenge — der Showdown der Umweltwoche, wobei Fragen beantwortet und Rätsel geknackt wurden, mit anschließender Siegerehrung und Feier des Lehrer- und Schülerteams. Wir waren hin und weg vom Elan und der Motivation des Schulteams. Die Umweltwoche zeigt uns, dass sozial-ökologische Transformation Spaß macht, herausfordern darf, und dass wir das Feiern nie aus den Augen verlieren dürfen.

Dank der tollen Organisation von Rene (Öko-Soziales Forum Wien) konnten wir auch viel von Wien mitnehmen und uns als Team besser kennenlernen!

Wie geht es weiter?

Im Frühjahr ging es schon in Karlsruhe weiter! Wir haben Bäume gepflanzt, uns mit Adultismus beschäftigt, den Methodenkit bearbeitet, über Kommunikationsstrategien nachgedacht und ein ganz besonderes Jugendhaus kennengelernt. Die ganze Geschichte könnt Ihr bald auf unseren Insta-Seiten erleben und hier im Blog nachlesen. Mehr Infos zu EU- Projekten von proBiene finden sich zudem im aktuellen Text der BienenZeitschrift, die BienenZeitschrift könnt Ihr hier bestellen.

Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen entstanden und besteht aus Texten unserer Social-Media Beiträge. Autor*innen: Rene Hartinger, Lena Wiedmann, Carmen Donet Garcia, Julia Eisenberg und Marco Elischer.

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ich bin Marco Elischer.

Marco Elischer hat Sozialpädagogik und Philosophie studiert. Als Bildungsreferent von proBiene leitet er Bildungsprojekte und entwickelt Materialien zur Bienenpädagogik und für BNE. Kontakt: marco.elischer@probiene.de

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