Glyphosat ist ein synthetisch-chemisches Unkrautvernichtungsmittel und wird auch für das schnellere Reifen von Getreide verwendet. Das Spritzmittel hat fast jeder im Urin. Es wird als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft, hat Auswirkungen auf unsere Bienen und schadet der Umwelt.
Laut Bundesregierung werden jährlich bis zu 6.000 Tonnen Glyphosat in der Landwirtschaft und in Kleingärten in Deutschland ausgebracht. Vor wenigen Tagen wurde ein Gesetz verabschiedet, das es erlaubt, Glyphosat fünf weitere Jahre zu nutzen. Die Internationale Krebsforschungsagentur der Welternährungsorganisation WHO, stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein.
Umso erschreckender ist es, dass sowohl Menschen als auch Tiere und Pflanzen sich dem Gift nicht entziehen können. Im Jahr 2015 sendete ich (Tobias Miltenberger) von proBiene mit einigen engagierten Stuttgartern Urinproben in ein Labor ein. Die Glyphosatwerte der weiteren Teilnehmer waren meist deutlich höher als der vorgeschriebene Höchstwert von Pestiziden im Trinkwasser.
Deutschlandweit ließen unter der Kampagne „Urinale“ mehr als zweitausend Personen ihren Urin untersuchen, bei 99,6% wurde Glyphosat nachgewiesen. Auch meine achtjährige Tochter lies ich auf Glyphosat testen. Obwohl wir Zuhause nahezu ausschließlich biologische Lebensmittel einkaufen, fand man auch in ihrem Urin Glyphosat.
Diese Beispiele beweisen: Solange Glyphosat weiterhin erlaubt ist, kann sich niemand dessen Wirkung entziehen.
Zu der direkten Betroffenheit jedes Einzelnen kommt noch der Schaden für die Natur und Umwelt hinzu. Viele Tiere und Pflanzen spüren direkt die Wirkung von Glyphosat. Die Blütenwelt verarmt, als Folge leiden Insekten an Nahrungsmangel.
Auch bei den Bienen werden Beeinträchtigungen hervorgerufen, wie jüngst Prof. Menzel der Uni Berlin bestätigte. Demnach verliert unsere heimische Honigbiene ein Teil ihres Orientierungssinnes und das Pflanzengift kann im Honig oder im Wachs zurückbleiben.
Nachtrag vom 10.03.2019: Hier gehts zur Initiative - Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt in Baden-Württemberg „Rettet die Bienen!“
Artikel aus der "BienenZeitSchrift Ausgabe 1 | 2017"
Massenpestizid Glyphosat…
…wurde am 27.11.2017 für fünf weitere Jahre zugelassen.
…ist laut Welternährungsorganisation wahrscheinlich krebserregend.
…war 2016 in 98 % aller Urinproben.
…zerstört wertvolle Wildkräuter und damit auch Insekten, Vögel und Kleinsäuger.
…stört das Orientierungsverhalten von Bienen.
Es ist unverantwortlich, wie unser Bundeslandwirtschaftsminister (CSU) Herr Schmidt im Alleingang zustimmen konnte.